martes, 8 de diciembre de 2015

Advent, Advent: Die Geschichte des Adventskranzes

von Sandra Müller

In der Adventszeit bereiten sich die Christen darauf vor, die Geburt Jesu zu feiern. Aber nicht nur gläubige Menschen beginnen, ihre Wohnräume weihnachtlich zu dekorieren, vielmehr ist daraus für viele eine "winterliche Tradition" geworden: Ein festlich geschmücktes Zuhause soll uns im Dezember auf das Weihnachtsfest einstimmen. Dabei spielt der Adventskranz eine herausragende Rolle. Er ist heute aus vielen weihnachtlichen Wohnzimmern überhaupt nicht mehr wegzudenken. Aber was hat der Adventskranz eigentlich zu bedeuten und woher stammt der Brauch?

Der Original-Adventskranz hatte 28 Kerzen und hing 1839 erstmals im Rauhen Haus in Hamburg. (Quelle: Stiftung des Rauhen Hauses Hamburg)Der Adventskranz ist meistens ein aus Tanne geflochtener Ring, der mit Kerzen bestückt und mit Weihnachtsschmuck verziert wird. An jedem Adventssonntag wird eine weitere Kerze angezündet, so dass am vierten Advent alle Kerzen brennen. Das Wort "Advent" stammt vom lateinischen Begriff "adventus" ab, was "Ankunft" bedeutet. Im Advent bereiten sich die Menschen christlichen Glaubens auf die Geburt von Jesus vor, die an Weihnachten gefeiert wird.
Der Brauch, in der Adventszeit einen Kranz aufzustellen, ist noch ziemlich jung. Auf die Idee ist der evangelische Theologe (Gottesgelehrte) Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 gekommen. Er leitete das "Rauhe Haus", das noch heute in Hamburg steht. Damals war es ein Heim für Kinder und Jugendliche ohne Eltern.
Johann Wichern wollte seinen Waisenkindern mit einem Adventskranz zeigen, wie lange sie sich noch bis Weihnachten gedulden müssen. Diese Wartezeit wollte er ihnen mit dieser schönen Adventsidee verkürzen. Dafür nahm er ein großes, hölzernes Rad einer alten Kutsche und setzte 28 Kerzen darauf: 24 kleine rote und vier dicke weiße. Diesen Kerzenkranz hat er anschließend im Waisenhaus aufgehängt.
Jeden Tag brennt eine neue Kerze
Johann Hinrich Wicherns Adventskranz steht heute in vielen Millionen Wohnzimmern. (Quelle: www.rauheshaus.de)Die Vier weißen Kerzen symbolisierten die Sonntage und die roten Kerzen natürlich die Werktage. Jeden Abend durfte eines der Kinder eine weitere Kerze anzünden. Am Sonntag vor Heiligabend brannten dann alle Kerzen, so dass der Raum in hellem Licht erstrahlte.
Der selbstgebaute Kerzenleuchter im "Rauhen Haus" hatte einen Durchmesser von ungefähr zwei Metern. Jetzt ist es natürlich auch verständlich, weshalb so viele Kerzen drauf Platz hatten. Etwa 20 Jahre später begann Heimleiter Wichern damit, das Rad zusätzlich mit Tannenzweigen zu schmücken.
Johann Hinrich Wichern erzählte in einer Kirche oft von seiner Idee, und so wurde der Kranz schnell bekannt. 1848 war Wichern an der Gründung der "Inneren Mission" (Mission bedeutet in diesem Fall "Hilfsdienst") der evangelischen Kirche beteiligt. Diese Mission kümmerte sich um den Teil der Bevölkerung, der dringend Hilfe brauchte. Damals lebten sehr viele Menschen - besonders Kinder - im Elend. Der Adventskranz sollte ihnen in der Vorweihnachtszeit wieder Hoffnung geben.
Eine Idee setzt sich durch
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt... Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet. (Quelle: Pixelio (Fotograf: Ruth R.))Immer mehr evangelische Gemeinden haben in den folgenden Jahren den Adventskranz eingeführt. Im Jahr 1925 eroberte der Ring dann auch die katholischen Kirchen. So wurde in Köln zum ersten Mal ein Adventkranz aufgehängt. Dieser hatte allerdings nur vier Kerzen, für jeden Adventssonntag eine.
Dass auf Adventskränzen sowohl bei Protestanten als auch bei Katholiken heute nur noch vier Kerzen stecken, hat einen einfachen Grund: Die Menschen wollten solche Kränze auch zu Hause, in ihrer Wohnung, aufhängen. Die meisten Bürger hatten in ihrem Wohnzimmer jedoch keinen Platz für ein riesiges Wagenrad mit 28 Kerzen. Und so musste die Größe des Kranzes und die Anzahl der Kerzen schrumpfen. Viele Länder haben diesen schönen Adventsbrauch inzwischen übernommen.

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